
Weisser Riese III
(c) Ilja Höpping / Stadt Duisburg
Der dritte „Weiße Riese“ ist Geschichte. Am Sonntagmittag wurde der 63 Meter hohe Wohnblock an der Friedrich-Ebert-Straße in Duisburg-Hochheide kontrolliert gesprengt. Mit 300 Kilogramm Sprengstoff und rund 600 Zündern fiel das Betonhochhaus innerhalb von acht Sekunden in sich zusammen.
Die Sprengung verlief planmäßig. Zwei kurze Signaltöne leiteten die Zündung um Punkt 12 Uhr ein. Sprengmeisterin Ulrike Matthes von der Thüringer Sprenggesellschaft aktivierte die Zündmaschine – den sogenannten Blaster. Erst wurde Block 54 gesprengt, drei Sekunden später folgte Block 56. Beide Gebäude kippten in vorbereitete Fallbetten nach Osten und Westen.
Rund 35.000 Tonnen Beton liegen nun als Schutt auf dem Gelände. Feuerwehr und Abbruchunternehmen prüften anschließend die Stabilität der Trümmer. Nach etwa zwei Stunden wurde das Gelände für Anwohnerinnen und Anwohner wieder freigegeben.
Die Vorbereitungen für den Abriss begannen bereits Anfang des Jahres. Seit Juni war das elfköpfige Sprengteam vor Ort. Die Thüringer Sprenggesellschaft war auch für den Abriss der ersten beiden Weißen Riesen verantwortlich – zuletzt 2021.
Ulrike Matthes, 42, ist Diplom-Ingenieurin für Bau- und Infrastrukturmanagement. Für sie ist jede Sprengung ein Einzelfall. „Routine gibt es in unserem Beruf nicht“, erklärt sie. Sicherheit habe oberste Priorität. Nach der Sprengung prüfte sie gemeinsam mit ihrem Team das Ergebnis, ehe die Baustelle freigegeben wurde.
Der gesprengte Wohnblock wurde 1972 erbaut und stand seit 2020 leer. Er war Teil eines städtebaulichen Sanierungsprogramms in Duisburg-Hochheide. Weitere Abrissprojekte im Viertel sind bereits geplant.