
Rot Weiss Essen Trainer Uwe Koschinat
(c) Sebastian Sendlak
Das emotionale Derby der 3. Liga zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen endete am Sonntagabend mit einem 1:1. Während Trainer beider Teams die leidenschaftliche Atmosphäre in der Schauinsland-Reisen-Arena lobten, sorgte RWE-Coach Uwe Koschinat nach dem Spiel für ein politisches und mediales Beben. Er attackierte das Fehlverhalten einiger Fans mit unerwartet scharfen und provokanten Worten, womit er die Diskussion um den Zustand der deutschen Fan-Kultur zuspitzt.
Koschinat: „Wie viele Hurensöhne kann es auf der ganzen Welt gar nicht geben“
Trotz der intensiven und positiv hervorgehobenen Derby-Stimmung kam es während der Partie zu unschönen Szenen, darunter dem Werfen von Bechern. Dieses Vorkommnis, das in deutschen Stadien zuletzt auf einen Tiefpunkt zugesteuert ist – man denke an die Angriffe auf Kameraleute durch Schalke-Ultras – brachte Koschinat im Interview mit MagentaSport zum Explodieren.
Der Trainer wählte eine drastische und zutiefst kontroverse Ausdrucksweise, um seinen Unmut auszudrücken. „Die Atmosphäre war fantastisch. Was ich mir wünsche, vielleicht kriege ich jetzt einen riesigen Shitstorm, ich stelle mir immer die Frage, wie viele Frauen in den letzten 30 Jahren irgendwo im horizontalen Gewerbe tätig gewesen sein müssen. Weil so viele Hurensöhne kann es auf der ganzen Welt gar nicht geben. Ich finde, das ist irgendwo unangebracht.“ Die Aussage, die sich explizit gegen die Becherwerfer richtete, setzt ein unmissverständliches Zeichen gegen die zunehmende Enthemmung in deutschen Stadien.
Leidenschaft als Privileg – Fehlverhalten als Problem
Trotz seiner Wut über die Zwischenfälle hob Koschinat die generell positive Stimmung hervor, von der die 3. Liga lebt. „Was die Fan-Lage angeht: fantastisch. Ich hoffe, es bleibt auch danach friedlich, denn am Ende sind wir ganz ehrlich. Davon lebt die Dritte Liga. Davon lebt der Fußball, dass solche Spiele stattfinden und dass wir in der Atmosphäre Fußball spielen können. Das ist schon ein Privileg.“
Die scharfe Reaktion des Trainers, die bewusst die Grenzen der politischen Korrektheit überschreitet, lenkt den Fokus auf die Verantwortung der aktiven Fanszenen. Gerade in einer Phase, in der das Verhalten von Ultras und die Aggressivität in den Stadien zunehmend als Problem wahrgenommen werden, positioniert sich Koschinat klar gegen diejenigen, die das emotionale Erlebnis des Fußballs durch Fehlverhalten gefährden.
