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Zeche Zollverein Essen
Auf dem Welterbe Zollverein entsteht ein neuer Ort der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Das Projekt „Holo-Voices“ des NRW-Kulturministeriums und der Technischen Universität Dortmund bewahrt die Stimmen von Holocaust-Überlebenden in digitaler Form. Die offizielle Eröffnung ist für den 27. Januar, den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, geplant.
Derzeit laufen die Bauarbeiten für den Vorführraum in Halle 8. Dort sollen künftig Interviews mit Überlebenden in Form von dreidimensionalen Hologrammen gezeigt werden. Besucherinnen und Besucher können den digitalen Zeitzeugen mithilfe von Künstlicher Intelligenz Fragen stellen. Die Technik greift auf zuvor aufgezeichnete Antworten zurück und ermöglicht so eine interaktive Begegnung.
Das Projekt will die persönlichen Erfahrungen der Überlebenden für kommende Generationen bewahren und für Bildungsarbeit nutzbar machen. Neben der Hauptinstallation sind zwei begleitende Ausstellungen geplant: „Frag nach!“ über das Leben von Inge Auerbacher und Kurt Salomon Maier, konzipiert vom Deutschen Exilarchiv 1933–1945, sowie eine vom Verein Zweitzeugen e.V. kuratierte Schau zur Zwangsarbeit im Steinkohlenbergbau.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 3,2 Millionen Euro. Etwa 35 Prozent werden von der RAG-Stiftung, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der Brost-Stiftung getragen. Den übrigen Teil finanziert das NRW-Kulturministerium.
