Stadt Gelsenkirchen erwirbt Problemimmobilie

Die sogenannte Engelsburg an der Kurt-Schumacher-Straße. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen (c) Gerd Kaemper

Die Stadt Gelsenkirchen hat gemeinsam mit der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) drei Gebäude an der Kurt-Schumacher-Straße erworben, darunter das bekannte Eckhaus mit dem Namen „Engelsburg“. Das Ensemble an den Hausnummern 118, 124 und 126 gilt seit Jahren als Problemimmobilie in zentraler Lage von Schalke-Nord.

Der Ankauf ist Teil der städtebaulichen Entwicklung im Rahmen der Sanierungssatzung Schalke-Nord und erfolgt im Zuge der Zukunftspartnerschaft Wohnen. Bereits zuvor hatte die Stadt ähnliche Maßnahmen im Ahlmannshof und an der Emil-Zimmermann-Allee umgesetzt. Der Erwerb der Immobilien soll nun die Voraussetzung für eine weitere Aufwertung des Quartiers schaffen.

Laut Stadtverwaltung wird auf den Grundstücken künftig auch Raum für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung und zur Starkregenvorsorge entstehen. Stadtbaurat Christoph Heidenreich kündigte an, dass die geplanten Nutzungen zur Entlastung der stark befahrenen Kurt-Schumacher-Straße beitragen sollen.

Bisherige Versuche, die Gebäude im Rahmen von Zwangsversteigerungen zu erwerben, waren unter anderem an zu hohen Preisen gescheitert. Die Stadt nutzte jedoch ihre Erfahrungen aus diesen Verfahren, um Änderungen im Zwangsversteigerungsgesetz anzustoßen. Seit 2025 können Kommunen bei Problemimmobilien gerichtliche Verwalter einsetzen, um eine ordnungsgemäße Nutzung sicherzustellen.

Die Finanzierung des aktuellen Ankaufs erfolgt zu 90 Prozent aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes im Rahmen der Städtebauförderung. Die Stadt Gelsenkirchen übernimmt einen Eigenanteil von zehn Prozent.

Der Kaufvertrag wurde nun unterzeichnet. Die Abwicklung erfolgt unter der Bedingung, dass die Grundstücke lastenfrei in das Eigentum der Stadt übergehen. Der Verkäufer hat dafür eine Frist von drei Monaten.