NRW feiert seine Kreise
(c) Sebastian Sendlak / Märkischer Kreis / Ruhr Journal

50 Jahre Kreisreform – zwischen Rückblick und Aufbruch

Im Jahr 1975 trat die kommunale Neugliederung in Nordrhein-Westfalen in Kraft. Städte und Gemeinden wurden neu geordnet, Kreise zusammengelegt oder neu geschaffen. 2025 jährt sich diese Strukturreform zum 50. Mal – Anlass für zahlreiche Landkreise, mit Veranstaltungen und Bürgerfesten auf ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft zu blicken. Das Jubiläum ist nicht nur ein Verwaltungsdatum – es ist ein Moment der Gemeinschaft.

Beispiel Märkischer Kreis: Menschen im Mittelpunkt

Wie man ein solches Jubiläum gestalten kann, zeigte der Märkische Kreis Anfang Juli im Kulturhaus Lüdenscheid. Unter dem Leitmotiv „Dankbarkeit, Stolz und Gemeinschaft“ würdigte der Kreis vor allem die Menschen, die ihn tragen – in Ehrenamt, Beruf und Gesellschaft. Landrat Marco Voge sprach in seiner Festrede von „408.000 Gründen, stolz zu sein“ und betonte die Rolle des Ehrenamts als Rückgrat der Region.

Ein Podiumsgespräch mit Vertreter:innen aus Schützenwesen, Sport, Landwirtschaft, Feuerwehr, Wirtschaft und Kultur verdeutlichte: Engagement ist vielfältig – und in der Region tief verankert. Blasmusik und Präsentationen regionaler Akteure rundeten das Fest ab.

Ein halbes Jahrhundert Kreisentwicklung

1975 war ein Jahr der Umbrüche. Aus Dutzenden kleinerer Verwaltungseinheiten wurden neue Kreise geformt. Manche Menschen hadern bis heute mit den alten Grenzen, andere haben sich längst mit ihrer neuen kommunalen Identität arrangiert. Fünf Jahrzehnte später zeigt sich vielerorts: Die Kreisreform war nicht nur eine organisatorische Maßnahme – sie hat Entwicklungen angestoßen, die bis heute prägen.

Auch in anderen Kreisen wird 2025 gefeiert: mit Ausstellungen, Festakten, offenen Türen, Konzerten oder Bürgerdialogen. Im Mittelpunkt steht überall die Frage: Was verbindet die Menschen in der Region – und wie soll es weitergehen?

So entsteht zum Jubiläum nicht nur ein historischer Rückblick, sondern auch ein Gemeinschaftsgefühl. In vielen Regionen wird sichtbar: Die Kreise sind längst mehr als Verwaltungsräume. Sie sind Heimat für Ehrenamt, Kultur, Miteinander – und für viele Geschichten, die in Zahlen nicht aufgehen, aber im Alltag zählen.

Ausblick: 50 Jahre sind nicht das Ende

Die Kreisjubiläen im Jahr 2025 sind mehr als nur Gedenktage. Sie sind eine Gelegenheit, über Identität, Beteiligung und regionale Entwicklung ins Gespräch zu kommen. Ob in Lüdenscheid, Unna, Borken, Kleve oder im Rhein-Sieg-Kreis – überall feiern die Menschen nicht nur ihre Verwaltung, sondern das, was daraus geworden ist: Lebensräume voller Eigenart, Engagement und Zukunftsideen.