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Hagen, Herdecke, Wetter, Witten und Hattingen arbeiten seit 2019 gemeinsam an der nachhaltigen Entwicklung des Mittleren Ruhrtals. Ziel ist es, die Region als attraktiven Natur- und Freizeitraum zu stärken und gleichzeitig Lösungen für Klimaschutz, Mobilität und Biodiversität zu entwickeln. Die Kooperation ist Teil der IGA 2027, bei der vier „Ruhrbänder“ und neun „Ruhrfenster“ neue Verbindungspunkte und Sehenswürdigkeiten schaffen.
Das Team des Ruhr Journals wurde zu einer kleinen Tour durch das mittlere Ruhrtal eingeladen und konnte sich einen kleinen Einblick verschaffen, wo die Reise bis 2027 hingehen wird.
Ruhrbänder und Ruhrfenster
Die Ruhrbänder – Ruhr, RuhrtalRadweg, Ruhrtalsteig und Ruhrtalbahn – verbinden die Städte mit naturnahen Wegen und touristischen Highlights. Zu den Ruhrfenstern zählen unter anderem das Koepchenwerk in Herdecke, das Muttental mit Zeche Nachtigall, der SeePark Hengstey in Hagen, das Wasserwerk Volmarstein in Wetter und die Ruhrpromenade Winz-Baak in Hattingen. Diese Orte sollen über Wege, Rad- und Wanderverbindungen sowie digitale Orientierungssysteme leichter zugänglich werden.
SeeBad Hengstey
Ein zentrales Projekt am Südufer des Hengsteysees ist das neue SeeBad. Das historische Strandhaus wird zu einem Gastronomiebetrieb mit Bed&Bike-Hotel umgebaut. Ein BeachClub ergänzt das Angebot. Eine barrierefreie Stegkonstruktion über dem See verbindet das Strandhaus mit dem Ruhrtalradweg und Aussichtspunkten am Koepchenwerk. Das SeeBad soll zu einem Etappenziel für Rad- und Wanderreisende werden.
(c) Sebastian Sendlak
Burgruine Wetter und Gethmannscher Garten
Die Burgruine Wetter wird restauriert und für Besucher zugänglich gemacht. Ein autofreier Platz, historische Infotafeln, digitale Führungen und ein Aussichtsdeck sollen den Besuchern historische und kulturelle Einblicke bieten. Parallel wird der Gethmannsche Garten revitalisiert. Historische Strukturen wie der Schneckengang oder das Belvedere werden wiederhergestellt, Eingänge besser markiert und Spielplätze erweitert. Eine Entdeckerschleife verbindet das Gelände mit dem Ruhrtalsteig und angrenzenden Stadtteilen.
Muttental und Zeche Nachtigall
Das Muttental wird durch ein neues Besucherzentrum am LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall besser erschlossen. Gastronomie, Orientierungshilfen, Radinfrastruktur und ein digitales Leitsystem sollen den Besuch komfortabler gestalten. Saisonale Shuttle-Angebote erleichtern den Zugang für mobilitätseingeschränkte Besucher. Die Region wird über neue Radverbindungen wie die Emscher-Ruhr-Tour stärker vernetzt.
Koepchenwerk als Landmarke
Das Koepchenwerk in Herdecke wird als technisches Denkmal und Freizeitort aufgewertet. Ein Schrägaufzug soll Besucher transportieren, neue Raststellen, Zugänge zum Wasser und die Verbreiterung des Stegs erhöhen die Aufenthaltsqualität. Ziel ist es, das Ensemble als industriekulturelle Landmarke national und international zu etablieren.
Die Projekte im Mittleren Ruhrtal verbinden historische Orte, Natur und moderne Infrastruktur. Ziel ist es, die Region als Erlebnis- und Naherholungsraum zu stärken und gleichzeitig nachhaltige städtebauliche Konzepte umzusetzen.