Nachhaltigkeitskonzept für IGA 2027
Internationale Gartenausstellung 2027

Für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 im Ruhrgebiet liegt nun ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept vor. Entwickelt wurde es in einem gemeinsamen Forschungs- und Transferprojekt der Hochschule Bochum, der Westfälischen Hochschule und der Fachhochschule Dortmund. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte das Vorhaben.

Erstmals öffentlich präsentiert wurde das Konzept im Rahmen der Jahrestagung der Fairen Metropole Ruhr. Ziel ist es, nachhaltige Leitlinien für die Planung, Durchführung und Nachnutzung von Großveranstaltungen wie Gartenschauen zu etablieren. Das Konzept versteht sich als Modell für andere Städte und Veranstaltungen.

Sechs Handlungsfelder für nachhaltige Entwicklung

Das Konzept strukturiert sich entlang von sechs zentralen Themenbereichen:

  • Ressourcen- und Klimaschutz

  • Kreislaufwirtschaft und Nachnutzung

  • Mobilität

  • Nachhaltige Beschaffung

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung

  • Kommunikation und Partizipation

Für jedes Handlungsfeld wurden konkrete Maßnahmen und Empfehlungen formuliert. Dazu zählen etwa der bewusste Verzicht auf Giveaways, der bevorzugte Einsatz regionaler Lieferketten, die Stärkung öffentlicher Verkehrsmittel, Fahrradverleihsysteme, die Nutzung erneuerbarer Energien sowie eine transparente Kommunikation der ökologischen Ziele.

Nachhaltigkeit als Prozess und Lernfeld

Prof. Dr. Stephan Sommer von der Hochschule Bochum, Projektleiter und Nachhaltigkeitsexperte, erklärt: „Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit nicht nur zum Thema zu machen, sondern sie durch den gesamten Planungs- und Betriebsprozess hindurch sichtbar und wirksam umzusetzen.“

Zudem solle die IGA 2027 als Lern- und Erlebnisraum dienen, in dem Bildungsangebote, Beteiligungsformate und Praxisbeispiele ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltiges Handeln in der Bevölkerung fördern.

Dezentrale Gartenschau als Modellprojekt

Die IGA 2027 ist als dezentrales Großereignis angelegt. Herzstücke sind die drei sogenannten Zukunftsgärten in Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund. Ergänzt wird das Konzept durch die ökologische Aufwertung von mehr als 30 Grünanlagen in der gesamten Region. Bürgerinnen und Bürger sollen über Urban-Gardening-Projekte aktiv eingebunden werden.

Das vorgestellte Nachhaltigkeitskonzept versteht sich als Handreichung für Kommunen, Veranstalter und zivilgesellschaftliche Akteure. Es bietet ein Instrumentarium, um ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit zusammenzudenken und praktisch umzusetzen – über die IGA 2027 hinaus.