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Halde Haniel
Entwicklung zwischen Tourismus, Freizeit und Naturschutz
Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat erstmals ein gesamtregionales Haldenkonzept (GRHK) für das Ruhrgebiet vorgestellt. Es bildet die strategische Grundlage für die zukünftige Nutzung und Entwicklung von 58 Halden zwischen Wesel und Hamm. Die Verbandsversammlung des RVR hat das mehr als 400 Seiten umfassende Konzept einstimmig beschlossen.
Halden als Potenzialflächen
Ursprünglich als Abraumhalden des Steinkohlenbergbaus entstanden, prägen die künstlichen Berge heute das Landschaftsbild des Ruhrgebiets. Das Konzept gliedert die Halden in drei Nutzungskategorien: Tourismus, Freizeit und Naherholung sowie ruhige Erholung und Naturschutz. „Die Halden sind grüne Landmarken mit hoher Bedeutung für die Lebensqualität und die Klimaanpassung“, sagte Nina Frense, Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur beim RVR.
Das Konzept listet 46 Halden auf, die sich bereits im Eigentum des RVR befinden, sowie zwölf weitere, die bis 2035 übernommen werden sollen. Zu jeder Halde gibt es einen Steckbrief mit Angaben zur aktuellen Nutzung, potenziellen Entwicklungen und planerischen Empfehlungen.
Ausbau des touristischen Angebots geplant
Für zwölf Halden sieht das Konzept eine stärkere touristische Ausrichtung vor. Dazu gehören u. a. die Tetraeder-Halde in Bottrop, die Schurenbachhalde in Essen, die Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen sowie die Halden Kissinger Höhe in Hamm und Rheinpreußen in Moers. Auch die Halde Hoheward an der Stadtgrenze Herten/Recklinghausen soll ausgebaut werden. Vorgesehen sind etwa ein Rastplatz auf dem Gipfel und die Erweiterung des Mountainbike-Angebots.
Finanzierung noch offen
Die Umsetzung der Pläne hängt von der Finanzierung durch Bund und Land ab. Frense forderte passende Förderprogramme, die die unterschiedlichen Funktionen der Halden – von Tourismus bis Naturschutz – miteinander verbinden. „Nur wenn Klimaanpassung, Freizeitnutzung und ökologische Ziele gemeinsam gedacht und gefördert werden, können die Halden ihre Rolle als Zukunftsräume im Ruhrgebiet erfüllen“, so Frense.
Grundlage für künftige Entscheidungen
Das Haldenkonzept dient Kommunen, Planungsbehörden und Projektträgern als Entscheidungsgrundlage für neue Vorhaben. Es unterstreicht die Rolle der Halden als Teil der grünen Infrastruktur des Ruhrgebiets – mit Bedeutung für Biodiversität, Klimaschutz und regionale Identität. Der RVR versteht das Konzept als Basis für eine abgestimmte und langfristige Entwicklung in der gesamten Region.