
„Die unendliche Baustele“ im Mondpalast Wanne-Eickel
(c) Sebastian Sendlak
Die Premiere von „Die unendliche Baustelle“ begeistert Publikum und Kritiker: Bürokratiechaos, Ruhrpott-Humor und jede Menge Lebensfreude sorgen für minutenlange Ovationen.
Im Mondpalast Wanne-Eickel feiert die Komödie „Die unendliche Baustelle“ am 29. Oktober 2025 Premiere. Hausautor Sigi Domke inszeniert die Geschwister Mona und Max Eisleben im Kampf gegen den alltäglichen Behörden-Irrsinn. Regisseur Roland Heitz bringt die kafkaeske Geschichte mit viel Tempo und Ruhrpott-Charme auf die Bühne. Das Publikum reagiert begeistert, minutenlange Standing Ovations zeigen die Wirkung der Mischung aus Trotz, Humor und Lebensfreude. Das Stück greift aktuelle Themen wie Quartiersentwicklung und Gentrifizierung spielerisch auf und bleibt dabei unterhaltsam.
Eisdiele vs. Bürokratie
Die Geschwister Mona (Silke Volkner) und Max Eisleben (Martin Zaik) sehen sich plötzlich mit einer geheimnisvollen Baustelle vor ihrer Eisdiele konfrontiert – inklusive stinkendem Toilettenhäuschen. Wochenlang tut sich nichts, Kunden bleiben weg, und das Viertel verfällt. Monas verzweifelte Anrufe bei der Stadtverwaltung landen in Warteschleifen und bei KI-Chatbots.
Trotz der widrigen Umstände bleibt die Komödie heiter: „Wir alle kennen das: endlose Baustellen, unerreichbare Ämter, Bürokratie ohne Ende“, sagt Theaterdirektor Marvin Boettcher. Domke verwandelt diesen alltäglichen Wahnsinn in eine Geschichte voller Trotz und Lebensfreude, die das Publikum mitreißt.
Premiere mit frischem Regiestil
Regisseur Roland Heitz führt erstmals die Regie im Mondpalast und prägt das Stück mit seiner eigenen Handschrift. Gemeinsam mit Bühnenbildner Thomas Döll gelingt es ihm, die kafkaeske Bürokratie auf der Bühne lebendig werden zu lassen. Das Ensemble, darunter Susanne Fernkorn, Melanie Linka, Luis Volkner und Heiko Büscher, meistert die Rollen mit Spielfreude und Timing.
Die Bühne wird so zum lebendigen Ort des Chaos und der Kreativität, an dem sich die Zuschauer schnell wiederfinden. Die Inszenierung schafft es, dass sowohl Humor als auch gesellschaftliche Botschaft gleichermaßen transportiert werden.
Humor trifft gesellschaftliche Themen
„Die unendliche Baustelle“ greift aktuelle Themen wie Gentrifizierung, Bürgernähe und Quartiersentwicklung auf, ohne belehrend zu wirken. Domke gelingt es, dass das Publikum über alltägliche Probleme lachen kann, während subtil die Botschaft mitschwingt: Manchmal muss man sich den öffentlichen Raum zurückerobern.
„Am Ende einer Komödie muss die Welt immer ein kleines bisschen besser sein“, erklärt Domke. Diese Devise setzt das Stück konsequent um: Trotz Chaos, trotz Bürokratie – am Ende bleibt Lebensfreude und ein gutes Gefühl beim Publikum.
Fazit
Mit „Die unendliche Baustelle“ gelingt dem Mondpalast ein unterhaltsamer und zugleich nachdenklicher Theaterabend. Humor, Timing und ein engagiertes Ensemble machen die Komödie zu einem Highlight der Saison. Standing Ovations am Ende der Premiere zeigen: Bürokratie kann auch Spaß machen – zumindest auf der Bühne.
(Bilder: Sebastian Sendlak)
