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On Stage / Bühne
Mit der Auftaktveranstaltung des Netzwerks „Unternehmenskultur: Vereinbarkeit“ hat der Kreis Wesel ein Thema aufgegriffen, das für viele Betriebe zum Standortfaktor geworden ist. Geschäftsleitungen, Personalverantwortliche und Wirtschaftsförderungen aus mehreren Kommunen nahmen teil und tauschten sich über lebensphasenorientierte Personalpolitik aus.
Landrat Ingo Brohl betonte den anhaltenden Fachkräftebedarf. Unternehmen müssten stärker darauf setzen, die Vereinbarkeit von Beruf, Familie, Pflege und Gesundheit in ihre Strukturen einzubinden. Die Nachfrage von Bewerberinnen und Bewerbern nach entsprechenden Angeboten sei deutlich gestiegen.
In einem Impulsvortrag zeigte Trainerin Nadine Schöttler, welche Rolle Vereinbarkeit in betrieblichen Abläufen spielt. Beispiele aus Unternehmen im Kreis Wesel machten die Praxis greifbar. Thermofisher Scientific setzt auf flexible Arbeitszeiten, während die LINEG mit externer Beratung und familienfreundlichen Strukturen punktet. Nach Angaben der Gleichstellungsbeauftragten Claudia Kuczera beeinflussen diese Angebote inzwischen erkennbar die Entscheidung von Bewerbenden.
Auch aus Unternehmenssicht wurden neue Perspektiven deutlich. Vertreter der Schnitger GmbH berichteten, wie sich das Verständnis für Vereinbarkeit im Laufe des Nachmittags konkretisierte. Viele Impulse sollen nun in die eigene Kultur einfließen. Mehrere Betriebe kündigten an, sich dem Netzwerk anzuschließen.
Begleitet wurde die Veranstaltung von der Ausstellung „Väter am Niederrhein“, die an der FOM Wesel noch bis zum 25. November zu sehen ist. Sie zeigt Beispiele partnerschaftlicher Sorgearbeit und bietet einen Ansatzpunkt für Gespräche über Rollenbilder.
Parallel dazu fand in Schermbeck eine Veranstaltung zum Women´s Entrepreneurship Day statt. Unter dem Titel „Mut zur Gründung: Let’s talk future“ trafen sich Gründerinnen aus der Region. Im Zentrum standen Fragen zu Finanzierung, Kommunikation und Unternehmensentwicklung. Förderberaterin Simone Plum von der NRW.Bank stellte Wege zur Unterstützung vor. Beiträge aus der Praxis gaben zudem Einblicke in unternehmerische Entscheidungen im ländlichen Raum.
Der Austausch zeigte, wie wichtig Vernetzung für Frauen und Gründerinnen ist. Viele nutzten die Gelegenheit, sich zu Themen wie Nachfolge, Vereinbarkeit und Wachstum auszutauschen. Das Format wird von mehreren regionalen Akteuren getragen und richtet sich an Frauen, die Gründungen im Kreis Wesel voranbringen möchten.
Weitere Informationen und Angebote der beteiligten Stellen stehen Interessierten offen.
