
Deutsches Rotes Kreuz-25
(c) Sebastian Sendlak
Die letzten Tage brachten wieder hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung in Bochum und Wattenscheid. Besonders betroffen sind Obdachlose, für die die Hitze zu gesundheitlichen Risiken wie Sonnenstichen, Kreislaufproblemen oder sogar leichten Verbrennungen führen kann. Das ehrenamtliche Team der lokalen Obdachlosenhilfe ist deshalb derzeit erneut mit dem „Hitzebus“ in der Stadt unterwegs, um direkt vor Ort Hilfe anzubieten.
An zentralen Treffpunkten, etwa im Umfeld des Rathauses, verteilt das Team Wasser, Obst, kleine Mahlzeiten und Sonnencreme. Außerdem stehen Schlafsäcke, Isomatten und Rucksäcke für Habseligkeiten bereit. „Wer keine schützende Wohnung hat, ist durch die Hitze besonders gefährdet“, erklärt Kai Ditges vom Team. „Ähnlich wie im Winter drohen gesundheitliche Risiken, wenn Schutz und Versorgung fehlen.“
Der Einsatz am vergangenen Abend begann bei fast 30 Grad. Bereits kurz nach dem Abstellen des Busses sammelten sich erste Obdachlose an der Schiebetür. Marek, einer von ihnen, erhält vom Team neben Trinkwasser und Essen einen neuen Sommer-Schlafsack, saubere Kleidung und einen Rucksack für seine wenigen Habseligkeiten. „Die Hitze ist für mich schlimmer als die Kälte im Winter“, sagt er. Ein Aufenthalt in einer Notunterkunft kommt für ihn nicht infrage, doch die Versorgung am Bus gibt ihm eine spürbare Erleichterung.
Für das Team ist es wichtig, nicht nur die körperlichen Grundbedürfnisse zu decken, sondern auch auf Prävention hinzuweisen. „Wer jeden Tag darum kämpfen muss, Essen zu bekommen, denkt oft nicht an Sonnenschutz“, sagt Helferin Kim. Gerade Menschen mit zusätzlichen gesundheitlichen oder Suchtproblemen seien besonders gefährdet.
Nach einer kurzen Pause am Bus macht sich Marek mit seinen neuen Vorräten und dem Schlafsack auf den Weg zu seinem Schlafplatz im Park. „Gerade fühle ich mich wie ein neuer Mensch“, sagt er. Solche Momente zeigen den Ehrenamtlichen, wie wertvoll ihr Einsatz ist.
Das Team plant in den kommenden Tagen weitere Touren durch Bochum und Wattenscheid. Ziel ist es, Obdachlosen auch weiterhin einen Schutzraum vor der Hitze zu bieten, sie mit Wasser, Nahrung und Materialien zu versorgen und so gesundheitliche Risiken zu verringern.
Der „Hitzebus“ ist damit ein temporäres, aber wichtiges Angebot in den Sommermonaten, das die Unterstützung von Menschen ohne festen Wohnsitz sichtbar macht und akute Gefahren durch Hitze deutlich reduziert.